LFD Holding startet Projekt zum Thema nicht kupierte Ringelschwänze

06. Juni 2017

In Kooperation mit einem unserer Kunden, startet die LFD Holding ein Pilotprojekt zur Aufzucht und Mast von Schweinen mit nicht kupierten Ringelschwänzen. Für Schweinehalter in Deutschland ist es wichtig, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, da sich die Branche in Zukunft neben dem Kastrier-Verbot auch mit einer strikteren Umsetzung des Kupier-Verbots auseinandersetzten muss.

Noch fehlt es jedoch an wirtschaftlichen und praktikablen Alternativen. Nach wissenschaftlichen Einschätzungen würde ein Kupierverbot unter den in Deutschland üblichen Haltungsbedingungen das Schwanzbeißen von drei auf 60 Prozent erhöhen. Dabei handelt es sich um eine Wette auf dem Rücken der Tiere: ein später vom Schwanzbeißen befallenes Tier leider deutlich mehr Schmerzen als beim Kupieren. Schon im Sinne des Tierwohls gilt es daher, zeitnah best-practice-Erfahrung zu sammeln.

Für unseren Versuch verzichteten wir bei 300 Ferkeln auf die sonst übliche Kupierung nach der Geburt. Ende Juni (KW 21/2017) begann die Einstallung in das Flatdeck. Um das Schwanzbeißens bei den nicht kupierten Schweinen zu verhindern, hat die LFD Holding alle gängigen Methoden ergriffen. Hierzu zählen zusätzliche Hanfseile, die tägliche Fütterung mit Luzernehäckseln in separaten Trögen und die Bereitstellung von Mineral-Lecksteinen. Zudem standen die Tiere unter besonderer Beobachtung und Betreuung.

Seit dem Absetzen konnten unsere Experten keine Unterschiede im Vergleich zu Tieren mit kürzeren Schwänzen feststellen. Sämtliche Informationen zu dem Verlauf der Aufzucht werden wir sammeln, auswerten und unserem Kooperationspartner zur Verfügung stellen, um das Projekt auch in seinem Betrieb zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Unsere weiteren Erfahrungen in der Aufzuchtphase werden wir zudem nach der Ausstallung an dieser Stelle publizieren.