Kastenstände: Noch immer keine Rechtssicherheit

10. Dezember 2015

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Magdeburg vom 24.11.2015 hat zum Leidwesen der Branche nicht für die erhoffte Rechtssicherheit gesorgt, was die zulässigen Größen von Kastenständen in der Schweinehaltung angeht. Das erwartete Grundsatzurteil blieb in dem Verfahren aus, wie Jörn F. Göbert, Geschäftsführer der LFD-Holding, bedauert. „Das Urteil ist zumindest fragwürdig, da es jedweden Bezug zur betrieblichen Praxis vermissen lässt.“

 

In der Verhandlung ging es um die Frage, wie breit die Kastenstände sein müssen, in denen Sauen im Deckzentrum für maximal 28 Tage gehalten werden dürfen. Kastenstände gewährleisten unter anderem die notwendige Ruhe für die Sauen nach der Besamung. Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung enthält hierzu keine genauen Größenangaben. „Solche genauen Angaben werden aber für die Betriebspraxis benötigt“, so Göbert.

 

„Die Branche und natürlich auch wir hatten gehofft, dass das Oberverwaltungsgericht Magdeburg Klarheit in dieser für uns und unsere Tiere immens wichtigen Sache schaffen würde“, so Göbert. Da dies nicht geschehen sei, seien nun die Verbände und letztendlich auch der Gesetzgeber gefordert, Klarheit zu schaffen und eine „nachhaltige Grundlage“ für die Schweinezucht in Sachsen-Anhalt und im gesamten Bundesgebiet zu bieten.

 

Basis einer solchen Auflage könne zum Beispiel eine Differenzierung der Kastenstände mit jeweiligen Breitenmaßen von 60, 70 und 80 cm für verschieden große Sauen sein. Solch eine Differenzierung wird auch in Publikationen des Friedrich-Loeffler-Instituts erwähnt. Außerdem sei im Sinne des Tierwohls eine deutliche Verkürzung der Zeit denkbar, die die Sauen in den Kastenständen verbringen.

 

„Natürlich sind wir bereit, unsere Betriebe im Sinne des Tierwohls weiterzuentwickeln“ sagt Jörn F. Göbert. “Hier sind Gesetzgeber und Verwaltung allerdings gefordert, den Betrieben umsetzbare und klare Vorgaben zu machen, auf deren Grundlage wir diese Veränderungen nachhaltig und betriebssicher umsetzen können“.