Tierwohl – eine Frage der Haltung

24. August 2016

Die LFD Holding GmbH möchte sich aktiv an der Debatte zur Thema Tierhaltung in Deutschland beteiligen. In einem ersten Beitrag gehen wir auf die Thematik „Massentierhaltung“ ein.

Entgegen weit verbreiteter Annahmen ist das Wohl von Nutztieren nicht von der Größe des Betriebs abhängig, in dem sie gehalten werden. „Die Gleichung ‚großer Betrieb gleich weniger Tierwohl‘ ist schlichtweg falsch“, so Jörn Göbert, Vorsitzender Geschäftsführer der LFD Holding.

Es sei verstärkt zu beobachten, dass frühere Zustände in der Landwirtschaft romantisch verklärt werden. Im Gegensatz zur Tierhaltung in Betrieben von früher – die meist deutlich kleiner waren als ihre heutigen Pendants – mache moderne Stalltechnik jedoch eine konsequent am Tierwohl ausgerichtete Haltung möglich, unabhängig von der Größe des Betriebs.

„Unsere Betriebsgröße macht es uns möglich, umfassende Investitionen ins Tierwohl zu stemmen. Das kürzlich beschlossene Investitionsprogramm in Höhe von 37 Millionen Euro ist ein guter Beleg dafür“, so Göbert. Das Geld wird vor allem für umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an fast allen Standorten verwendet.

Beispiele für technische Fortschritte in der modernen Tierhaltung sind automatisierte Futtersysteme, die den Tieren konstant frisches und hygienisches Futter und Wasser zur Verfügung stellen sowie moderne Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere in den Ställen der LFD. „Wichtig ist vor allem das Engagement der Landwirte und des Personals für den täglichen Tierschutz sowie das Tierwohl. Dafür ist die Betriebsgröße im Grunde unerheblich“, so Göbert. “Doch für ausreichendes und gut geschultes Personal muss ein Betrieb gesund sein und nachhaltig Gewinne erwirtschaften. Sonst fällt das alles einem ungesunden Sparzwang zum Opfer.“

2015 mussten fast 10 % der sauenhaltenden Betriebe in Deutschland aufgeben. „Es ist illusorisch zu glauben, dass diese Betriebe in den letzten Jahren in ihre Mitarbeiter und Stallanlagen investieren konnten“, so Göbert. Besonders betroffen waren die wiederholt von grünen Politikern angepriesenen und geforderten kleinbäuerlichen Strukturen. Die Realität sehe gänzlich anders aus als die öffentliche Wahrnehmung, so Göbert. „Wenn heute noch einer in Personal und Stalltechnik investieren kann, dann sind es die größeren Betriebe.“

Der oft in Bezug auf die moderne Landwirtschaft verwendete Begriff „Massentierhaltung“ sei zudem ein schwammiger Kampfbegriff. „Es gibt keine einheitliche Meinung darüber, bei welcher Betriebsgröße „Massentierhaltung“ überhaupt anfängt – sind es 500, 1000 oder 10.000 Schweine pro Betrieb?“. Buzzwords wie dieses verklärten laut Göbert die Debatte und sorgten für eine unsachliche, emotionalisierte Gesprächssituation. „Damit ist niemandem geholfen – der Branche nicht, der Gesellschaft nicht und den Tieren erst recht nicht.“

Göbert: „Ich würde mir wünschen, dass wir als Gesellschaft eine sachliche und ideologiefreie Diskussion über die Herkunft unserer Nahrung führen. Das Interesse an guten Lebensmittel wird im reichsten Land Europas nun endlich größer, das macht uns Hoffnung.“

Die LFD-Holding betreibt Ferkelzucht-Betriebe an 11 Standorten in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Bayern. Die Geschäftsführung besteht aus Jörn F. Göbert und Heidrun Spengler-Knappe die zusammen die Unternehmensgruppe LFD-Holding leiten.