Afrikanische Schweinepest rückt näher – dringender Appell für mehr Informationsarbeit

Genthin/Magdeburg, 30. Mai 2018

Die ersten nachgewiesenen Fälle von Afrikanischer Schweinepest in Ungarn zeigen, dass sich die Tierseuche weiter geografisch auf dem Vormarsch befindet. Es wird deutlich, dass der Mensch ein großes, wenn nicht sogar das größte Risiko bei der Verbreitung des Erregers darstellt. So können sich die Keime über weggeworfene, mit dem Erreger kontaminierte Lebensmittelreste leicht verbreiten und – wie hier mutmaßlich geschehen – ihren weiten Weg aus den bislang betroffenen Gebieten in Polen und der Ukraine nach Ungarn finden. Mit mehr als 2.000 nachgewiesenen Fällen seit Jahresbeginn in Mittel- und Osteuropa hat die Afrikanische Schweinepest einen alarmierenden Grad erreicht und rückt immer näher an Deutschland heran.

Wir als bundesweit tätige Unternehmensgruppe mit 22 schweinehaltenden Standorten appellieren aus diesem Grund eindringlich, die Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest – insbesondere mit Blick auf Saisonarbeiter, Pflegekräfte sowie Touristen und Speditionsmitarbeiter aus Osteuropa – zu intensivieren. An dieser Stelle wird unserer Einschätzung nach sowohl an den Rasthöfen und Parkplätzen der wichtigen Transitstrecken wie bei den Möglichkeiten der direkten Kommunikation mit den Beteiligten über das Internet und die sozialen Medien zu wenig getan. Gerade über Social Media sehen wir vor dem Hintergrund der Erfahrung mit den eigenen Mitarbeitern einen praktikablen und zugleich reichweitenstarken Kommunikationskanal direkt zu den betroffenen Zielgruppen. Wer gut informiert ist, lässt bedenkliche Lebensmittel gleich zu Hause!

Die LFD hatte sich zuletzt bereit erklärt, sich finanziell an einer Informationskampagne über die sozialen Medien zu beteiligen, die Saisonarbeiter, Pflegekräfte, Touristen und Lkw-Fahrer aus den betroffenen Gebieten in ihrer Muttersprache direkt mit Informationen und Handlungsempfehlungen erreicht. Trotz der Empfehlung aus einer Bund-Länder-Tagung zum Thema ASP kam dieses Projekt nicht zur Umsetzung. Diesen Sachverhalt bedauern wir sehr und können ihn angesichts der immer akuter werdenden Bedrohungslage für die deutsche Schweinehaltung nicht nachvollziehen.

Wir sind weiter bereit, unseren finanziellen Anteil an zusätzlichen Schutz- und Präventionsmaßnahmen zur Afrikanischen Schweinepest zu leisten und appellieren an die Verantwortlichen auf Seiten von Politik und Verwaltung, hier die Anstrengungen zu erhöhen. Unsere große Sorge und die anderer Branchenkollegen ist, dass das bisher an der Stelle Geleistete nicht reichen wird.

 

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