Stellungnahme LFD Holding zum Thema Tierwohllabel

22. Februar 2019.

Es ist absolut notwendig, dass sich unsere Haltungsbedingungen weiter in Richtung Tierschutz, Tiergesundheit und letztlich Tierwohl entwickeln!

So hat die LFD Holding z.B. freiwillig an allen geeigneten Standorten seit langer Zeit die Maximierung der Aufenthaltszeiten von Tieren in Gruppenhaltung umgesetzt. Auch plädiert das Unternehmen für einen generellen Verzicht auf die Ferkelkastration sowie für die daraus resultierende Ebermast, wie sie beispielweise in England, Holland oder Spanien üblich ist.

Nun ist jedoch auch bekannt, dass Schweinefleisch ein Produkt ist, welches keine für den Verbraucher wahrnehmbare Qualitätsabstufungen kennt und daher nur preissensitiv eingekauft wird. Damit sind die Landwirte gezwungen möglichst kosteneffizient zu produzieren. Aber: jede Abweichung von aktuell eingeführten Haltungssystemen bedeutet mehr Aufwand und kostet Geld. Damit ist die Voraussetzung für mehr Tierwohl, dass mehr Geld vom Verbraucher bei den Landwirten ankommt. Aus Sicht der LFD ist der Verbraucher jedoch nur flächendeckend bereit mehr für Lebensmittel auszugeben, wenn er damit einen für sich spürbaren Mehrwert in Qualität und Emotion erhält. Ausserdem braucht der Verbraucher leicht nachvollziehbare Entscheidungshilfen. So etwas gibt es bereits bei Rindfleisch: unterschiedliche Qualitäten wie z.B. Angus und klare Entscheidungshilfen wie z.B. Weidehaltung.

Die LFD bezweifelt daher, dass sich ein freiwilliges, ausschließlich auf Kriterien des Tierwohl ausgerichtetes Label für Schweinefleisch – das zudem eine hohe Komplexität hat – durchsetzen wird, zumal die großen Handelsketten bereits eigene Label erabeitet haben und nutzen.

Der Verbraucher, wenn er mehr zahlen soll, muss einen echten Mehrwert an Geschmack, Emotion und Qualität bekommen und er muss sich auf branchenweit einheitliche, einfache Bezeichnungen verlassen können.

Sonst, so eine aktuelle Studie der Uni Osnabrück, gibt er zwar bei Umfragen Lippenbekenntnisse für mehr Tierwohl ab, greift aber im Supermarkt letztlich doch zum Billigprodukt.